Pressemitteilung
Bundesweite Aktionswoche gegen Amazon – Abschlussaktion in Berlin
AktivistInnen kritisieren krankmachende Arbeitsbedingungen und Gängelung
Berlin, 24.10.2017
Linke Gruppen rufen für die Woche vom 20. bis 26. November zu einer bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto „Make Amazon Pay“ auf. Sie wollen mit Veranstaltungen und Aktionen in verschiedenen deutschen Städten die anhaltenden betrieblichen Auseinandersetzungen in verschiedenen Amazon Standorten europaweit unterstützen.
Für Freitag, den 24. November, haben sich die AktivistInnen das Innenstadtversandlager der Amazon City Logistik Alpha GmbH im Berliner Kudamm-Karree (Kurfürstendamm 206 – 209, 10719 Berlin) als Ziel gewählt. Es beliefert KundInnen des Dienstes Amazon Prime und garantiert den Erhalt der Bestellung innerhalb von maximal zwei Stunden. Am sogenannten Black Friday, dem vor allem aus den USA bekannten Schnäppchen-Freitag im Rahmen des vitalen Weihnachtsgeschäfts, lockt Amazon mit zahlreichen Angeboten neue KundInnen – und baut so seine Marktstellung aus. Diese Prime–Garantie ist in den engen Gassen Charlottenburgs allerdings durchaus angreifbar.
Die AktivistInnen betonen, dass es bei ihrer Kampagne nicht allein um die laufenden Tarifauseinandersetzungen geht. Im Fokus stehen die krankmachenden Arbeitsbedingungen, Überwachung und Gängelung durch den Konzern. „Amazon verspricht seinen KundInnen günstige Preise und schnelle Lieferung. Dieses Versprechen kann nur durch extreme Ausbeutung der MitarbeiterInnen gehalten werden“, so Maria Reschka, Pressesprecherin der Kampagne. Da die befristeten und durch inner- wie zwischenbetrieblichen Wettstreit bestimmten Arbeitsbedingungen bei Amazon sowohl gewerkschaftliche Organisierung, als auch Arbeitskämpfe erschwerten, sei die Solidarisierung auch von außerhalb des Unternehmens besonders wichtig, so Reschka weiter.
Die AktivistInnen thematisieren außerdem die Marktmacht von Amazon. Das Unternehmen hat weltweit den drittstärksten Börsenwert und setzt im Logistikbereich auch Standards für andere Betriebe. Die weitreichende Daten-Erfassung zur permanenten Bewertung und Lenkung betrifft bei Amazon nicht nur die Angestellten, sondern auch die NutzerInnen seiner digitalen Dienste. Diese gigantische Anhäufung an Daten und Wissen ist dabei jeglicher gesellschaftlicher Kontrolle entzogen. „Amazon ist Vorreiter bei der Nutzung von Big Data und intelligenter Maschinen, welche der Optimierung sämtlicher Bereiche seines Produktionsmodells dienen. Der Mensch wird zum Anhängsel der Apparate gemacht. Wir streiten für eine Zukunft, über die wir gemeinsam bestimmen.“, so Maria Reschka abschließend.
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