Dies ist eine gemeinsame Erklärung die beim ersten Vorbereitungstreffen gegen die Springer-Bezos-Gala in Berlin verabschiedet wurde
Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hat den Amazon-Gründer Jeff Bezos im Jahr 2014 zum schlimmsten Chef des Planeten gekürt; ausgerechnet der Springer-Verlag, Dachverband für Deutschlands bekannte Hetzblätter wie der „BILD“-Zeitung, will ihn am 24. April in Berlin für sein „visionäres Geschäftsmodell“ auszeichnen.
Dieses Geschäftsmodell hat eine wesentliche Grundlage: Die Ausbeutung von Arbeitskräften wird mit System organisiert. In Amazons Logistik-Zentren werden die Beschäftigten über Handscanner in ihren Arbeitsschritten kontrolliert, mit „Feedback”-Gesprächen durch Vorgesetzte eingeschüchtert und zu noch höherem Arbeitstempo und Wettbewerb getrieben. Solche Arbeitsbedingungen sind krank und machen krank.
Der Online-Händler Amazon hat in nicht einmal 20 Jahren die Einkaufsgewohnheiten der Menschen revolutioniert, das Internet kommerzialisiert und seine Marktmacht rasant ausgebaut. Jeff Bezos ist mit geschätzten 100 Milliarden Euro Privatvermögen der reichste Mann der Welt und will noch mächtiger werden. Amazon ist Taktgeber des digitalen Kapitalismus und steht für die lächelnde digitale Zukunft, die angeblich das Leben aller besser macht. Doch dieses Zukunftsmodell heißt: Keine Tarifverträge, Lohndruck und prekäre Jobs, Arbeitshetze und permanente Überwachung. Das ist nicht unsere Zukunft!
Aber Ausbeutung hat eine Kehrseite: Widerstand. Seit nun fünf Jahren sind einige Amazon-Beschäftigte zunehmend ein Dorn im Auge der Unternehmensleitung, denn sie lassen die permanente Gängelung nicht unbeantwortet stehen und organisieren sich gemeinsam mit Unterstützer*innen – über Landesgrenzen hinaus. So erzwingen sie entgegen der Null-Toleranz-Linie von Bezos einige kleine Zugeständnisse, die das Unternehmen nur ungern zugibt oder verschweigt.
Am 24. April geht es in die nächste Runde des Protests: Beschäftigte von Amazon kommen nach Berlin, um gegen diese zynische Preisverleihung zu protestieren und ihrem Chef höchstpersönlich „Feedback” zu geben.
Wir wollen gemeinsam mit ihnen gegen diese Preisverleihung und das “Modell” Amazon demonstrieren.
Am Di, 24. April 2018 um 18 Uhr,
vor dem Axel-Springer-Hochhaus,
Berlin Kreuzberg (Axel Springer Str 65)
Weitere Infos: makeamazonpay.org
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